Titel: Wie verhext!
Autor: Andreas Pelikan
Spieltyp: Rollenspiel
Spieldauer: 30 bis 45 Minuten
Spieleranzahl: 3 bis 5 Spieler ab 9 Jahren
Spielziel/-idee:
Die Spieler schlüpfen in die Rollen von magischen Gestalten, die versuchen punktereiche Tränke zu brauen. Dazu benötigen sie Zutaten. Diese erhalten sie über das Einnehmen von Rollen. Aber manche dieser Aktionen sind riskant und der Mitspieler schnappt die wichtigen Zutaten vor der Nase weg. Wer am Ende die meisten Siegpunkte hat, gewinnt das Spiel
Spielvorbereitung:
• Auslegen der Zauberspruchkarten als offenen Stapel
• Auslegen der Trankkarten. Dazu werden diese Karten in fünf Stapel sortiert: Zutatenregal 1 (rote Karten mit Gold-Symbolen), Zutatenregal 2 (rote Karten mit Trank-Symbolen), Eisenkessel (schwarz) Kupferkessel und Silberkessel. Die Stapel werden offen ausgelegt. Die niedrigste Karte liegt oben;…; die höchste liegt unten.
• Die Tropfen und Goldplättchen werden als Vorrat bereitgelegt
• Jeder Spieler erhält alle Karten (12) seiner Farbe, je einen roten, weißen und grünen Tropfen und 2 Goldplättchen
• Der älteste Spieler ist der Startspieler
Spielablauf:
Das Spiel verläuft über mehrere Durchgänge. Jeder Durchgang besteht aus mehreren Runden. Das hängt davon ab, wie viele verschiedene Rollen ausgewählt werden (5-12):
• Alle Spieler wählen gleichzeitig aus ihren Rollenkarten 5 aus. Es gibt 12 Rollen, die sich in 5 Kategorien unterscheiden (Zaubersprüche nutzen, Zutat in Rohstoff verwandeln, Mitspieler etwas wegnehmen, Zutat bekommen, Trank brauen). Jede dieser Rollen-Karten enthält zwei Optionen:
o Die Rolle einnehmen: Ich bin der…(risikoreich)
o Gunst (sicheres Einkommen)
• Der Startspieler beginnt und muss immer die Rolle einnehmen. D.h. Er liest den Text seiner Karte vor: z.B. Ich bin der Bettelmönch. Damit meldet er seinen Anspruch auf diese Rolle an.
• Nun werden die Mitspieler reihum um Stellung gebeten:
o Hat der Mitspieler diese Rolle nicht bei seinen ausgewählten Karten, sagt er: *Weiter* (Es gilt hier die Bedienungsregel, wenn er die Karte hat, muss er sie auch angeben). Es folgt der nächste Mitspieler
o Hat der Mitspieler die Karte ebenfalls ausgewählt, kann er entweder den Anspruch auf die Rolle selber erheben (damit geht der vorherige Rolleninhaber leer aus) oder er verkündet die Botschaft seiner Karte: *So sei es* (Gunst) und führt die Anweisung der Karte aus.
o Waren alle Spieler an der Reihe, wird nun von dem die Rolle ausgeführt, der sie als letzter beansprucht hat.
o Dieser Spieler startet nun mit nächste Runde und dem Einnehmen der Selbigen
• Haben die Spieler keine Karten mehr auf der Hand beginnt der nächste Durchgang
• Eine wichtige Grundregel ist, dass immer nur der aktive Spieler spricht. Die anderen dürfen keinerlei Hinweise auf ihr noch folgendes Verhalten geben.
Spielende:
Das Spiel endet, wenn nach einem Durchgang insgesamt 4 Trank-Karten mit einem Raben vor den Spielern ausliegen (in jedem der fünf Stapel gibt es 2 davon). Die Punkte der eigenen Trank-Karten werden nun ermittelt
Fazit:
Ein nettes und recht leicht zu erlernendes Rollenspiel. Die Spielanleitung ist sehr gut beschrieben und einfach zu verstehen.
Der Spielmechanismus, über die Auswahl einer Rolle zu Rohstoffen zu kommen, ist eine gefällige Idee. Das Glück spielt eine große Rolle in diesem Spiel (welche Rollen wurden von den anderen ausgewählt). Jedoch können die Spieler auch einige taktische Möglichkeiten einbringen (Welche der Rollen wähle ich aus, gehe ich auf Risiko oder nutze ich die sichere Gunst, nehme ich die Rolle in Anspruch z.B. Bettelmönch, um mich zu schützen, etc.).
Der erste Spieler hat den Nachteil, dass er immer eine Rolle einnehmen muss und der letzte Spieler hat den Vorteil, dass er sie auch beanspruchen kann, wenn er sie denn hat. Die Spieler, die sich zwischen diesen beiden befinden, können sich in ihrer Entscheidung nie ganz sicher sein und entweder sie verlieren in der Runde ihre Aktion oder sie ärgern sich, dass sie nur die weniger wertvolle Aktion (Gunst) genutzt haben. Da der Rollenausführer dann der nächste Spieler wird, gleicht sich das aber ganz gut aus.
Es ist sehr kurzweiliges und einfaches Spiel, aber mit einem erstaunlichem Spaßfaktor und auch einem nicht zu unterschätzendem Ärgerfaktor. Ich finde es ist ein tolles Familienspiel.
Das Spielmaterial ist sehr ansprechend gestaltet.
In meiner Bewertung ist es fünf Punkte wert.
Reinhard hat Wie verhext! klassifiziert.
(ansehen)