Titel: Der Dieb von Bagdad
Spieltyp: Strategiespiel
Spieldauer: 45 bis 60 Minuten
Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren
Spielziel/-idee:
Die Spieler schlüpfen in die Rollen von Dieben und versuchen Schatztruhen aus den Palästen an den Wächtern vorbei zu schleusen. Wem es zuerst gelingt die entsprechende Anzahl an Schatztruhen zu rauben wird der Dieb von Bagdad.
Spielvorbereitung:
• Auslegen des Spielplans
• Die Schatztruhen werden in 6 Stapel zu je 4 Truhen sortiert. Die Truhe mit den 7 Dieben kommt zu unterst, die mit 4 ganz nach oben
• Ein solcher Stapel wird in jeden Palast gelegt
• Vor den Palast wird ein schwarzer Wächter gestellt
• Die Palastkarten werden als verdeckter Stapel ausgelegt
• Die Tänzerinnenkarten werden als offener Stapel ausgelegt
• Jeder Spieler erhält je nach Spieleranzahl Diebe und Wächter:
Bei 2 Spielern sind es 12 Diebe und 4 Wächter, bei 3 sind es 12/3 und bei 4 sind es
12/2
• Außerdem erhält der Startspieler 6 Palastkarten. Die folgenden Spieler erhalten jeweils eine mehr als der Vorgänger.
• Reihum stellt jeder Spieler einen seiner Wächter auf eines der freien Wächterfelder, bis alle Wächter von allen Spielern platziert sind.
• Die Diebe bleiben zunächst im Vorrat der Spieler
Spielablauf:
Um eine Truhe rauben zu können, wird die Anzahl an Räubern benötigt, die auf der Truhe abgebildet ist. Mit den passenden Palastkarten können folgende Aktionen durchgeführt werden:
• Einen eigenen Dieb von seinem Vorrat in einen Palast stellen: Die Paläste haben unterschiedliche Farben. Um einen Dieb in einen bestimmten farbigen Palast zu stellen, benötigt man so viele Karten dieser Farbe, wie fremde Wächter dort vor dem Palast platziert sind. Es muss aber mindestens ein eigener und ein fremder Wächter dort stehen
• Einen eigenen Wächter umsetzen: Dazu muss der Spieler eine Karte ausspielen, die entweder die Farbe des bisherigen oder des zukünftigen Standortes haben muss. Es muss dort mindestens ein freies Wächterfeld sein.
• Einen eigenen Wächter umsetzen und einen eigenen Dieb mitnehmen: kostet ebenfalls eine Karte der entsprechenden Farbe. Der Dieb kostet keine zusätzliche Palastkarte. Der Dieb muss im selben Palast gewesen sein, vor dem der Wächter gestanden ist.
• Einen schwarzen Wächter umsetzen: Dazu muss der Spieler zwei Karten ausspielen, die eine muss die Farbe des bisherigen und die andere die Farbe des zukünftigen Standortes haben. Es muss dort mindestens ein freies Wächterfeld sein.
Die Spieler dürfen in ihrem Zug beliebig viele Aktionen in Kombination durchführen, wenn sie sie mit ihren Palastkarten bezahlen können. Hat man die erforderliche Anzahl an Dieben im jeweiligen Palast, darf man die Schatztruhe rauben und die beteiligten Diebe wieder in den Vorrat nehmen.
Am Ende seines Zuges zieht der Spieler 3 Palastkarten nach. Hat er keine Aktion gemacht darf er drei Karten ziehen und zusätzlich eine Tänzerinnen-Karte (Joker) nehmen
Spielende:
Der Spieler, dem es gelingt, zuerst eine gewisse Anzahl an Schatztruhen zu rauben gewinnt das Spiel. Bei 2 Spielern sind dies 6 Schatztruhen; bei 3 Spieler 5 und bei 4 Spielern 4 Schatztruhen. Das Spiel endet sofort.
Fazit:
Ein interessantes und kurzweiliges Familienspiel. Die Spielanleitung ist sehr übersichtlich und leicht zu verstehen. Eine geringe Vorbereitungszeit ermöglicht einen raschen Einstieg.
Der Spielmechanismus über das Sammeln von Karten, bestimmte Aktion ausführen zu können, ist sehr einfach und klingt zunächst nach einem seichten Karten-Sammelspiel. Doch in diesem Spiel gibt es eine Reihe an taktischen Möglichkeiten (Wächter platzieren und die freien Plätze blockieren, die begehrte Schatztruhe dem anderen wegschnappen, einen neutralen Wächter wegziehen um die Voraussetzung für das Platzieren eines gegnerischen Diebes zu verhindern, keine Aktion ausführen um eine Tänzerin zu bekommen, etc.), die es zu einem spannenden und sehr interessanten Spiel machen, das den Wiederspielreiz weckt.
Der Glücksfaktor ist durch das Ziehen der Karten ausgeprägt und ergänzt die taktischen Möglichkeiten sehr gut.
Direkte Interaktion im Spielgeschehen findet über das Zuvorkommen bei den Schatztruhen und Tänzerinnen oder das Blockieren der Wächterplätze statt.
Die angemessene Spieldauer ist ein weiterer Pluspunkt des Spiels. Genauso wie das sehr schön gestaltetes Material.
In meiner Gesamtbewertung ist es fünf Punkte wert.
Reinhard hat Der Dieb von Bagdad klassifiziert.
(ansehen)