Eine Neuauflage der Weltraum-Variante des Klassikers. Da ich die alte Weltraum-Version nicht kenne, kann ich hierzu keinen Vergleich ziehen.
Das Grundspiel Catan kennt ja sicher fast jeder, der sich für Brettspiele interessiert. Bei den Sternenfahrern bleibt das Catan-Spielgefühl auf jeden Fall erhalten, es gibt aber einige spannende Veränderungen, die das Spiel etwas auffrischen.
Anstelle von Siedlungen beginnt jeder mit zwei Kolonien und außerdem einem Raumhafen (ausgebaute Kolonie). Nur an Raumhäfen können später Raumschiffe (Handels- und Kolonieschiffe) starten.
Rohstoffe werden wie gehabt erwürfelt, zusätzlich gibt es allerdings einen verdeckten gemischten Nachschubstapel, von dem der Spieler, der an der Reihe ist, je nach Siegpunktzahl 0-2 Karten ziehen darf. Handel und Rohstofftausch gibt es natürlich auch.
Straßen werden keine gebaut, stattdessen fliegt man mit seinen Raumschiffen zu neuen Planeten. Wie weit man sich bewegen darf, wird mit dem Mutterschiff erwürfelt. Dabei handelt es sich um ein wirklich großes Raketenmodell mit mehreren kleinen bunten Kugeln im Bauch. Man schüttelt das Schiff und stellt es aufrecht hin, dabei fallen zwei der Kugeln in einen Zylinder. Je nach Farbkombination kommt man unterschiedlich weit voran. Zusätzlich kann das Mutterschiff noch mit mehreren Antrieben aufgerüstet werden, die die Geschwindigkeit und damit die Flugweite der einzelnen Kolonie- und Handelsschiffe erhöhen.
Erscheint beim Würfeln eine schwarze Kugel, so muss eine sogenannte Begegnung durchgeführt werden. Dabei liest ein Nachbar des Spielers die oberste der Begegnungskarten vor und der aktive Spieler muss sich für eine von mehreren Antworten entscheiden. Die Ergebnisse können von Vor- und Nachteil sein.
Kommt man bei neuen Planeten an, gibt es zwei Möglichkeiten. An normalen Plantensystemen kann man neue Kolonien gründen, an Außenposten verschiedener Alienarten kann man Handelsstationen aufbauen. Diese bringen einem Vorteile im Spiel und ggf. auch Siegpunkte.
Nach errichten einer Kolonie/eines Handelspostens müssen die Raumschiffe wieder neu gebaut werden.
Bei den Planeten gibt es als Schwierigkeit auch noch Piratenstützpunkte und Eisplaneten, die befreit bzw. terraformt werden müssen, bevor sie besiedelt werden können. Dies geschieht einfach über verschiedene Ausbaustufen am Raketenmutterschiff, wie Bordkanonen und Frachtmodule.
Es gibt zwar keinen Räuber, bei einer 7 müssen aber alle mit mehr als 7 Rohstoffkarten die Hälfte abgeben und der aktive Spieler darf eine Karte bei einem Mitspieler nach Wahl klauen.
Der Spielplan ist variabel zusammenbaubar. Die Planetensysteme können verdeckt eingepuzzelt werden, so dass der Aufbau jedes Mal ein anderer ist.
Die Anleitung ist gut verständlich, wie man es von Catan kennt auch mit dem zusätzlichen Almanach, der jedes Detail klärt.
Das Material ist durchgehend toll. V.a. die großen Mutterschiffe mit den ganzen Anbauten sind ein Hingucker. Die Schachtel ist riesig mit tollem Inlay, in dem das ganze Material gut einzusortieren ist.
Spieler die Catan nicht mögen, brauchen auch die Sternenfahrer nicht. Für Catan-Fans ist es aber auf jeden Fall einen Blick wert! Es bringt frischen Wind in einen alten Klassiker, wobei das ursrüngliche Spielgefühl erhalten bleibt.
Am meisten Spaß machen uns die Begegnungen, die in der Endphase auch mal spielentscheidend sein können. Der Kartenstapel könnte aber ruhig noch größer und abwechslungsreicher sein.
Der Preis ist recht happig, wobei es inzwischen aber immer wieder im Angebot zu bekommen ist.
Stephanie hat Catan - Die Sternenfahrer klassifiziert.
(ansehen)