ASTEROYDS ist ein vielfältiges Spiel, dessen Kernidee dem bekannten ROBORALLY entlehnt ist: Die Spieler navigieren ihre Spielfigur (hier ein Raumschiff) durch ein unwegsames Terrain (hier: ein Asteroidengürtel). Allerdings muss ASTEROYDS nicht immer nur als Rennen gespielt werden, sondern bietet verschiedene Spielszenarien an, darunter auch Dronenjagd oder das Abschießen von Asteroiden im Teamkampf.
Das Spielbrett ist SciFi-modern gestaltet und setzt auf das altbekannte und bewährte Prinzip von Sechseck-Feldern. Je nach gewünschtem Spielszenario werden dann die sechseckigen Startplättchen und die Asteroidenplättchen auf dem Spielfeld verteilt. Es gibt fünf verschiedene Sorten von Asteroiden, nach Farben getrennt: Rote, weiße, blaue sowie die Mischlinge rot/weiß und weiß/blau. Die Farben geben Aufschluss über das Verhalten des jeweiligen Asteroiden während des Spiels. Jedes Asteroidenplättchen trägt überdies an seinen sechs Rändern die sechs Würfelzahlen.
Der Spielablauf ist wie folgt: Zu Beginn einer Runde wirft ein Spieler die drei beigelegten Würfel (ein roter, ein weißer und ein blauer). Das Wurfergebnis wird verkündet bzw. die Würfel offen präsentiert, dann wird mit einem Timer die Bedenkzeit gestartet (z.B. 1 Minute). Über die Länge dieses Zeitintervalls lässt sich der Schwierigkeits- und Anspruchgsgrad des Spiels variieren.
Die Würfel regeln, wohin sich welches Asteroidenplättchen bewegen wird, entsprechend der aufgedruckten Zahlen auf den Plättchenrändern. Dabei bewegen sich rote Asteroiden um zwei Felder in die entsprechende Richtung, weiße und blaue jeweils ein Feld, wobei die blauen jedoch die Fähigkeit besitzen, andere Asteroidenplättchen zu verschieben, was die roten und weißen nicht vermögen. Die Bewegung der Asteroiden wird jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch NICHT ausgeführt!
Die Spieler müssen, während die Zeit läuft, also bereits im Kopf die bevorstehende Asteroidenbewegung erkennen und einen Weg durch das Asteroidenfeld programmieren, indem sie auf ihrer Steuerkonsole eine Sequenz von maximal sieben Nevigationskommandos ("vorwärts", "links", "rechts", "wenden") programmieren. Ist der Timer abgelaufen, kann keine Veränderung der Programmierung mehr vorgenommen werden und unvollständige Programmierungen bleiben unvollständig.
Jetzt werden die Asteroidenplättchen real gezogen, wie die Würfel es vorgeben und anschließend die Bewegung der Raumschiffe durchgeführt. Kommt es dabei zu Kollisionen von Raumschiffen mit Asteroiden, so werden die Raumschiffe beschädigt, und wer zuviele Schäden kassiert, scheidet irgendwann aus dem Rennen aus.
ASTEROYDS ist kein einfaches Spiel, das sei gleich mal vorangestellt! Auch wenn die Spielregeln zum Glück sehr simpel und schnell erlernbar sind, so entfaltet ASTEROYDS seine Kniffligkeit und seinen Anspruch umso mehr im Spiel selber, denn die Bewegung der Asteroiden unter Zeitdruck richtig zu erkennen, kann enorm anspruchsvoll sein. Dadurch ist ASTEROYDS ganz klar ein Spiel für Teenager und Erwachsene, jedoch kein Familienspiel für jüngere Kinder.
Optisch präsentiert sich ASTEROYDS nett und ansprechend, vor allem verzichtet es auf unnötigen Schnickschnack. Die Raumschiffe haben zwar eine skurrile Gestalt (irgendwie damenschuhförmig ^^) und die Pastellfarben passen auch nicht so ganz dazu, aber dadurch sind sie auf dem Spielfeld gut zu erkennen, so dass dieser Aspekt m.E. vernachlässigbar ist. Im Spielumfang ist alles enthalten, was benötigt wird, sogar der Timer ist beigelegt und muss nicht extra beschafft werden.
Ich persönlich halte ASTEROYDS für einen Potenzialträger, der zwar nicht den Witz und Charme von ROBORALLY erreicht, aber dafür einen stärkeren Grad von Tiefe mit sich bringt und darüber hinaus einlädt, mit dem vorhandenen Spielmaterial kreativ neue Spielszenarien nach eigenem Gutdünken zu erfinden. Die Spieldauer hält sich in Grenzen und bleibt überschaubar, somit eignet sich ASTEROYDS deswegen und aufgrund seiner simplen Regeln auch mal als "Spiel für zwischendurch".
Ein Kritikpunkt, für den ich einen Bewertungspunkt abziehen möchte, muss hier noch erwähnt werden: In den Originalregeln ist nicht vorgesehen, dass die Spieler sich gegenseitig ins Gehege kommen. Das führt leider dazu, dass die Interaktion der Spieler quasi auf null reduziert ist. Wem das nicht zusagt, muss dann ggf. mit Hausregeln nachhelfen. Für ein Spiel aus dem Renngenre ist das m.E. eine Designschwäche, daher nur 4 von 6 Punkten.
Meine Punktewertung:
1 - Gefällt mir überhaupt nicht / langweilig / kein Wiederspielreiz vorhanden
2 - Geht so... naja, haut mich nicht vom Hocker, gibt bessere Spiele
3 - Nichts Besonderes, macht Spaß, gefällt mir, gelegentlich.. Wiederspielreiz vorhanden
4 - Ja, könnte ich öfters spielen, gefällt mir...
5 - Ein super Spiel, empfehle ich gerne weiter, macht viel Spaß
6 - Wow das ist DAS Spiel, ich bin süchtig danach...
Roland hat Asteroyds klassifiziert.
(ansehen)